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Es geht weiter! Wir sind in Chile!

 

Himmelblau (Die Ärzte)

Der Himmel ist blau
Und der Rest deines Lebens liegt vor Dir
Vielleicht wär es schlau
Dich ein letztes Mal umzusehen
Du weisst nicht genau - warum
Aber irgendwie packt Dich die Neugier
Der Himmel ist blau
Und der Rest deines Lebens wird schön

Yaeehaaaaeee

Du hast ein gutes Gefühl
Du denkst an all die schönen Zeiten
Es ist fast zu viel
Jetzt im Moment neben Dir zu stehen
Du hast kein klares Ziel
Aber Millionen Möglichkeiten
Ein gutes Gefühl
Und Du weißt es wird gut für dich ausgeh'n

Der Himmel ist blau

Die Welt gehört Dir
Was wirst Du mit ihr machen
Verrat es mir
Spürst Du wie die Zeit verrinnt
Jetzt stehst Du hier
Und Du hörst nicht auf zu lachen
Die Welt gehört Dir
Und der Rest deines Lebens beginnt

Der Himmel ist blau - so blau , so blau , so blau, so blau , so blau …

Copyright und Urheberrecht des Textes liegen beim Autor. (der hochgeschätzte Farin Urlaub!)

 

07.02.

Nach einiger Verspätung (durch heftigen Schneefall in Frankfurt) hebt unser Verbindungsflieger nach Madrid ab. Dort erreichen wir gerade pünktlich das onboarding für die Maschine nach Santiago de Chile. Mit uns an Board geht MAREA, eine offensichtlich in spanischen Kreisen bekannte Heavyband auf Suedamerikatour, die aber alle sehr nett sind und ueberall im Flieger verteilt sind ;-)

08.02.

Nicht ganz ruckelfrei und ziemlich übermüdet landen wir glücklich in Chile und lassen die Taxianheuerer nach dem checkout kalt am Flughafen stehen. Der Airportbus in die City ist einfach unschlagbar billig und auch nicht viel langsamer.
Das Hostel war ja schon gebucht und die Bilder aus dem Netz sind wohl gerade nach der Eröffnung gemacht worden. Aber alles ist ok und sauber. Das das Hostel im Zentrum der momentan angesagten Partymeile Santiagos im Stadtteil Bellavista liegt, muss wohl nicht erwähnt werden. Nachdem wir geduscht haben und ein kleines Nickerchen uns erfrischte, sondieren wir die Lage. Der Chilene und auch die Chilenin an sich mögen gerne mittags einen Literpitcher einheimischen Bieres, wir auch....
Chile gefällt uns bisher ganz gut;-)
Wir sind aber echt zu müde um heut wirklich mitzuzaubern und wollen uns früh aufs Ohr hauen.

09.02.

Gut ausgeschlafen (obwohl doch einige Nachtschwaermer um die Haeuser zogen) wolllen wir heute in die Innenstadt zur LAN-Niederlassung, um alle Hebel in Bewegung zu setzen noch auf die Osterinseln zu kommen. Mistkaese! Auch vor Ort ist kaum was zu machen und die Preise sind hier in der Hauptsaison genau so hoch wie von Europa nach Chile zu fliegen! Die Logik dessen erschliesst sich uns nicht so ganz.... Nachdem das hochgelobte, fruehgeschichtliche Museum Santiagos wegen Umbau auch noch geschlossen hat sind wir dann doch etwas betruebt und planen neu, wie wir dies schmale, aber lange Land entdecken wollen.

10.02.

Das Barrio Bellavista ist wirklich voll des Lebens. Wie das wohl erst am Wochenende sein wird? Wir verschaffe uns erst einen Überblick über ganz Santiago. Direkt schräg vor unserer Haustür fährt eine Kabelbahn von 1925 auf den Cerreo San Cristobal, den Hausberg Santiagos. Die Sicht von oben zeigt in welcher Dunstglocke die Stadt schon im Sommer hängt. Im Winter soll das sehr unerträglich sein. Steini "geniesst" seinen ersten Mote. Das ist ein zwar sehr gekühlter, aber doch sehr süsser Pfirsichsaft, in dem neben einem Kullerpfirsich von Tante Motes vorvorletztem Pfirsichpunsch noch gequollener Zartweizen löffelweise schwimmt. Hört sich sehr fies an, löscht aber echt gut den Durst (und den Hunger), der bei 22 Grad um 11 Uhr doch stark einsetzt.
Nach der Abfahrt in die Stadt besuchen wir eines der ExWohnhäuser Pablo Nerudas (Literaturnobelpreis 1971). Sehr skurril und schräg eingerichtet, aber wir könnten hier glatt einziehen...
Beim Feierabendbier hat Steini dann nicht mehr genug Geld - er hatee sich vom Kellner überrumpeln lassen und ein doppelt so teures Bier kredenzt bekommen - und auch kein Plastik dabei und muss seine Liebste in den Fängen der Gastrobetreiber lassen um sie später wieder auslösen zu können.
Ein weiterer Besuch des Künstlerviertels fällt flach. Steini bremst!?

11.02.

Abends deutete es sich schon an: Steini wollte zügig ins Bett und morgens geht es ihm nicht so gut... Eigentlich wollten wir heute weiter, verlängern aber lieber, um zu sehen was mit Steini ist. Fieber setzt sich durch und er bleibt quasi den ganzen Tag im Bett und zählt die Bäume am San Cristobal, sofern er dazu Lust hat. Aggi liest eines der zwei importierten Bücher und beobachtet zwischendurch besorgt die untypische Verhaltensweise ihres Mannes.

12.02.

Unruhige Nacht mit viel Fieberschwitzen. Heute versuchen wir es trotzdem weiterzukommen. Aggi hat am Pazifik ein schönes Hostal gefunden und die Busfahrt ist auch nicht weit. Das Surfhostal in Pichilemu ist echt schön mit cooler Strandbar/Restaurant und die Zimmer haben oben auf dem Dach kleine Kajüten mit Blick auf den Pazifik, der hier auch als Tsunamigefährdet gilt.... Steini klettert geschwächt nach oben und zählt ab nun Wellen, wenn er Lust hat.
Die (guten) Surfer begeben sich leider an einen 6km weiter gelegenen Strandabschnitt.
Ein kleiner gewollter Abendsnack entpuppt sich für Aggi als ein kapitales feines Rinderlendenstück und Steini ist noch nichtmal neidisch ... Sowieso entwöhnen wir uns bei der Hitze nach und nach der reichlichen Speisen von Mutter Agethens heimischen Herd wie die Suppenkasper.

13.02.

Steini fühlt sich am nächsten morgen wie im eigenen Saft gegart, aber das Schwitzen hat geholfen und er kann einen kleinen Strandspaziergang machen. Und: oh Wunder! An einem Obststand äußert er von sich aus den Wunsch nach Obst! Gutes Zeichen, es geht aufwärts.
Das Örtchen Pichilemu selbst zeigt sich als ziemlich unübersichtlich - sowieso kommen wir mit diesen Schachbrettmustern nicht gut zurecht - und nur mit Müh und Not finden wir den Terminal de buses wieder, um unsere Ticket für den nächsten Tag zu erwerben.

14.02.

Wir packen unsere Rucksäcke und fahren nach stärkendem Frühstück in die chilenische Weinbauregion Nr 1 nach Santa Cruz. Das Finden der Herberge ist etwas diffizil: Kein Aas kann uns weiterhelfen, da hier auch keiner die OAK PASSAGE kennen kann. Die heisst hier Passaje Rondal und das liebe Internet hat es gut gemeint und für uns einfach zuviel übersetzt. Dafür ist die Herberge bei Carla und ihrem Mann sehr süss. Wir wohnen bei Ihnen mit im Reihenhaus und dürfen alles mitbenutzen, inklusive dem schönen schattigen Patio. Dort buchen wir auch online unser Ersatzbonbon statt Osterinseln: wir werden Freitag in einer Woche eine quasi Expeditionskreuzfahrt zur Terra del fuego, also nach Feuerland und zur Magellanstarsse unternehmen. Wir sind sehr gespannt!
Steini heisst jetzt Renardo, da beim Schnellimbiss die fertigen Bestellungen per Namen aufgerufen werden ("Steini" ;-) kann hier keiner aussprechen)

15.02.

Wir besichtigen auf Empfehlung Carlas das Museum im Ort, welches sich erstaunlicherweise als sehr groß herausstellt. Es ist quasi ein "Gemischtwarenladen" chilenischer Geschichte von der Erdfrühzeit an. Beindruckend war die anschauliche Dokumentation der Ereignisse im Zusammenhang der Rettung der 33 chilenischen Kumpel in 2010.
Wir verbringen hier viel Zeit im Netz, immerhin schon bei einem Gläschen Wein, da wegen Hochsaison die nächsten Unterkünfte und Buspassagen beizeiten gebucht werden müssen. Morgen geht es weiter nach Pucon, eine richtig lange Etappe, aber nicht für chilenische Verhältnisse (der Bus fährt nur 6 Stunden!).

16.02.

Die Info von JETSUR war dann doch nicht so exakt. Wir haben bis Villarica fast 10 Stunden gebraucht. Das wäre an sich eigentlich kein Problem, da die Busse sehr bequem sind, aber wir haben auch eine Verabredung im Hostel für den frühen Nachmittag und unser Handy geht hier nicht! Der Nachmittag geht vorbei und wir halten noch, weil jemand raus möchte und da weil noch jemand reinmöchte, und dann ist ja auch Erntezeit und Mähdrescher blockieren den Weg...
In Villarica (es wird gerade dunkel) besteigen wir mit bangem Gefühl den Zubringerbus nach Pucon. Warscheinlich ist unser Zimmer in der Hochsaison schnell anderweitig weggegangen? Alle Furcht war umsonst: man erwartete uns schon, vor allem aber weil die Rezeption in 10min zumachen wollte ;-)) Hat doch alles geklappt! (So eben noch!)
Das Bangen hat sich auch gelohnt, denn die Internetrecherche war erfolgreich. Das Hostal mit allem Drum und Dran ist das Beste welches wir in Chile bisher hatten und wir fühlen uns sofort wohl.

17.02.

Ein Grund für die Entscheidung war auch das Frühstück, welches im Hostal kredenzt wird.... Hierhin kommen sogar andere Hostelgäste denen es bei sich nicht schmeckt und zahlen extra! Hier gibt es Müsli mit frischen Früchten (es ist hier gerade Erdbeerzeit), selbstgebackens Brot, frisch gepresster O-Saft und lecker Kaffee (nicht gerade üblich für Chile). Also sind wir gut gestärkt und gehen auf Entdeckungstour durch Pucon. Leider ist der Vulkan Villarica etwas schüchtern und verhüllt sich in einem Wolkenkleid, aber die Hüllen wird er noch fallen lassen...
Leider ist der Ausflug am Mittag vorbei, denn die aufziehenden Wolken bringen ergiebigen Regen. Das verschafft uns die Zeit nicht nur für Büderich (@ Eva!) auch ein paar Bilder reinzustellen.
Im Nachbarhostel gibt es dann noch im Laufe des Tages sehr leckere vegetarische Küche, was auch mal sehr schön ist. Die chilenische Küche bestand bis dato aus Papas Fritas und allem was Beine hat und gegrillt werden kann., Außerdem ist ja noch Freitag, der bei einem Schopp oder Pitcher Escudo oder Kunstmann (nach Reinheitsgebot) zünftig begangen wird.....

18.02.

Das Wetter ist etwas durchwachsen, was zur Folge hat, dass wir den Vulkan nicht sehen können, geschweige in seine neblige Nähe wollen. Auf Empfehlung unserer Gastgeber fahren wir in ein Thermalbad in der Nähe. Das kann man aber bicht mit Bad Westernkotten oder ähnlichem vergleichen. Das Wasser ist sehr schön (bis zu 50 Grad) durch den Vulkan aufgewärmt, wird aber einfach in Naturtümpel geleitet, in die wir uns mit den ChilenInnen hinlegen. Unsere Klamotten sind auch nicht schön in Schränken gegen ein Euro Pfand hinterlegt, sondern liegen unter den nahgelegenen Büschen in der Natur rum. Steini tut das warme Wasser sehr gut, aber die Abkühlungsphase außerhalb wird auf ein Minimum reduziert.
Die Busfahrt zurück ist der Oberhammer: Der Mitsubishi 20Personenbus biegt plötzlich von der Hauptstrasse ab und wir sammeln abseits der Strecke, die eigentlich keine Strecke ist, diverse Leute ein, die zum Weekand nach Pucon wollen. Dabei ist die Landschaft und die Stimmung im Bus fabulös und wir wollen fast nicht ankommen.

19.02.

Genug gegammelt....Wir haben schon wieder nicht geschafft auf den Vulkan zu kommen (Abmarsch um 6:30), wollten es aber auch nicht wirklich. Mittlerweile glauben wir auch nicht mehr, dass dort ein Vulkan sein soll wo die Wolken sind ;-) Wir leihen uns stattdessen Fahrräder und machen eine kleine Tour zu wunderschönen und lauschig gelegenen Wasserfällen in der Gegend. Steinis Popo vermisst sehr schnell seinen Selle Royal mit Gasdruckfederung und ist heilfroh als wir wieder in Pucon zurück sind und die Sitzgelegenheiten breiter als ein handelsübliches Geländer sind (AUA).
Daruf haben wir uns eine typische chilenische Spezialität verdient: ein Escaloppa Kayser und ein Shop (Cordon blue mit Fritten und Pils).

20.02.

Gut, dass wir nicht mit dem Rad nach Puerto Varas am Lago Llanquihue wollen. Wieder mal geht es mit einem suuuperbequemen Überlandbus durch die schöne Landschaft und Steini wird ganz großer Busfahrfan. Da kommt wohl sein Kurzengagement in den 90ern bei TRD-Reisen wieder durch. Er beginnt aber nicht dem Busbegleiter Konkurrenz zu machen und will Keine Getränke "auf dem Bus" verkaufen....
Puerto Varas ist von deutschen Siedlern gegründet worden und das erkennt man schnell. Firmen heissen hier "Kaufmann", "Günther", "Reddertz" oder "Kuschel". Lediglich die Vornahmen wie Emilio oder Pedro verweisen auf spanischsprechende Ländereien.
Im Hostal geben sich die Nationen die Klinke in die Hand und wir können seit langem mal wider selber kochen (Hhm, lecker)

21.02.

Wir schauen uns im Nachbarörtchen Frutilliar ein kleines Heimat- und Freilichtmuseum zur Auswanderergeschichte (leider bei Regen) an. Nachher gibt es Kaffee und Streuselkuchen.

22.02.

Viele touristisch interessante Sachen ligen dann doch etwas außerhalb und wir nehemn wider mal einen der kleineren Busse zum Lage Petrohue und lassen uns erstmal mit einem kleinen Bötchen über den Teich schippern. Irgendwie kommen bei uns Erinnerungen an den Königssee auf, nur schnappt sich hier der Bootsführer keine Trompete um das Echo zu demonstrieren. Netterweise dolmetscht eine englischsprechende Chilenin die überaus schnellebn spanischen Ausführungen während der Schiffstour.
Danach wandern wir zu den Saltos Petrohue und sind begeistert von den Wassermassen, die sich durch die Stromschnellen zwängen. Wir sind aber nicht die einzigen und es ist noch spürbar Hauptsaison.

23.02.

Es wird hier im Süden doch Kälter und wir beschliessen noch für Steini eine wärmende Mütze und für beide Handschuhe zu kaufen. Der Rucksack muss für die Schiffspassage am morgigen Tag wider umgepackt werden. Verpflegung ist zum Glück nicht nötig, da wir all inclusiv haben. Wer wohl mit uns die Viererkabine teilen wird?

24.02.

Mit dem Bus geht es nach Puerto Montt zum Einchecken und Onboarding auf die MS Evangelista. Etwa 300 Mitreisende warten artig in der Schlange um das Gepäck aufzugeben und wir schauen schon wer da so die nächsten 4 Tage mit uns reisen wird. Es sind viele Backpacker und man hört alle möglichen Sprachen durcheinander und alle scheinen so gespannt zu sein wie wir. Schnell nutzen wir noch die Gelegenheit Tabletten gegen MAREO zu kaufen. Seekrank wollen wir doch nicht werden.
Großes Hallo beim Betreten der doch engen Kabine. Zwei Niederländer, Eric und Cristel, die beide allein reisen, werden unsere Zimmergenossen sein. Beide haben wir auch schon im Hostel in Puerto Vagas gesehen. Wir sind uns auf Anhieb sympatisch und wir freuen uns bei der „Verlosung“ Glück gehabt zu haben. Super Glück J.
Die Abfahrt gestaltet sich regnerisch und wir haben Befürchtungen, dass wir mehr unter als auf Deck sein werden. Nehmen uns zunächst aber einmal ein Beispiel an einem äußerst standhaften Pärchen, das Wind und Wetter trotzt.
Schon kurz nach der Abfahrt glauben wir kleine Robben zu sehen!?

25.02.

Die Schiffspassage erweist sich als Rundum –Sorglos-Paket. Morgens lecker Frühstück, sogar mit Rührei, mittags und abends jeweils ein 3 Gänge Menu. Im Wechsel erwischt man die first oder second shift, sortiert nach geraden und ungeraden Zimmernummern.  Hier kommt man wieder richtig ans Essen.
Ansonsten bleiben wir standhaft an Deck und quatschen mit Sandra und Jan – die uns an Standhaftigkeit noch übertreffen.
Endlich wird das Wetter besser und da sichten wir sie endlich: Delfine. Auf einmal ist das ganze Deck voller Leute. Und da - das nächste Highlight: Der Wal bläst - Minkwale. Da werden die Robben fast zur Nebensache, die sich nur geschätzte 4 Meter vom Schiff entfernt ein kleines Springduell liefern.
Abends lecker Bierchen, wenn auch zu Bordpreisen. Was will man mehr? Und was kann denn jetzt überhaupt noch kommen?
Erst am nächsten Morgen unterrichtet uns der Kapitän darüber, dass wir auf dem kurzen Stück über den offenen Pazifik eine emergency situation hatten. Die Motoren mussten ausgestellt werden, da die Filter vom Müll der Fischaufzuchtfarmen verstopft war. War kaum jemandem aufgefallen.

26.02.

„Steigerung nicht möglich“, dachten wir. Aber dann kam der perfekte Tag, wie man ihn von „Wolkenlos“ kennt und fast fehlen die Worte es zu beschreiben. Immer mehr zeigt sich die Sonne, Sonnencremealarm ist angesagt. Irgendwo ein paar Robben, ein paar Delfine etc. und dann, kurz bevor wir in Eden einige Passagiere an Aus- und einschiffen tauchen sie auf: Buckelwale. Gar nicht weit vom Bug scheint er uns mit seiner Flosse zuzuwinken, um uns zu begrüßen, denn als wir den Hafen wieder verlassen zeigt er sich uns noch einmal und springt für uns mehrfach zirkusreif aus dem Wasser. Wir sind alle ganz fertig, haben einen kompletten Adrinalinschub hinter uns und müssen mit Sandra und Jan erst einmal ein Walbier trinken oder auch zwei …
Ein Crewmitglied sagt, dass man das nur ganz selten zu Gesicht bekommt und dass man fast nie ein solch geniales Licht hat, wie wir es an dem Abend haben, an dem wir den zweitgrößten Gletscher der Welt ansteuern. Die Fähre fährt bis auf 200 Meter heran!
Nicht fehlen an einem solchen Tag an Bord darf natürlich der Bingo-Abend J und dann ist auch noch Bordparty. Alle sind super drauf, denn das war ein perfekter Tag.

27.02.

Wieder begrüßt uns die Sonne, überall rote Nasen, manche auch mit roten Augen. Die Nacht war kurz, aber es ist wieder schönster Sonnenschein und viele wollen wieder an Deck, auch wenn der Wind ein wenig mehr pfeift…
Immer wieder kommt man ins Gespräch in dieser überaus netten „Zwangsgemeinschaft“ und die Zeit vergeht wie im Fluge (passt hier nicht so ganz). Eine schwierige Aufgabe haben der Kapitän und die Crew noch zu bewältigen. Es gilt eine enge Passage zu durchqueren, die gerade mal ein paar Meter breiter als das Schiff ist. Wir haben aber volles Vertrauen in die Fähigkeiten der Schiffsbesatzung. Es scheint auch für die Crew etwas Besonderes zu sein, bei so schönem Wetter hier durchzufahren. Selbst der Kapitän macht an der engsten Stelle ein Foto mit seiner Kamera. Dazu meint unser „Animateur“ und Bingomoderator: „Er ist ja schließlich auch das erste Mal hier!“…….
Puerto Natales kommt in Sichtweite und die ersten mailadressen werden ausgetauscht. Wir verabreden uns mit unseren neuen Bekannten für den nächsten Abend in einer Minibrauerei und Cervezeria, von der wir in Puerto Varas schon gehört haben.
Das nächste schon vorgebuchte Hostel ist knuffig und die Betten vieeel breiter als die Kojen. Bevor wir aber müde nach der Seeluft ins Bett fallen, lassen wir uns es richtig gut gehen und essen patagonisches, gegrilltes Lamm und haben lange nicht soo gut gegessen.

28.02.

Heute ist mal wieder Organisieren angesagt. Nach der Fülle von Infos der Mitreisenden sind wir total durcheinander wie wir den Nationalpark „machen“ wollen. Dann ist doch alles ganz easy und in der agency wird alles für uns vorgebucht, genau wie wir uns das gedacht hatten (gegen entsprechend gutes Entgeld). Aber wir wissen nun, wo wir unser müdes Haupt die nächsten Tage niederlegen können und zu Futtern gibt es auch. WIFI vermutlich nicht, so werden die nächsten Einträge noch etwas dauern…

29.02.

So, da sind wir wieder....
Leider hat die Hostalleitung verpennt und versucht auf dem letzten Drücker noch das Frühstück vor unserem Bustransfer hinzubekommen und wir beginnen den Tag mit halbleerem Magen. Zunächst kutschiert uns ein bequemer Reisebus über nicht ganz so bequeme Straßen zum Parkeingang. Schon von Weitem sehen wir das eindrucksvolle Panorama des Torremassivs und wir dürfen auch kurz aussteigen, um Fotos zu machen. Dabei treffen wir natürlich auch Mitreisende von der Fähre, die in anderen Bussen transferiert werden. Mit Minibus auf Schotterpiste geht es dann weiter zum vorab gebuchten Refugio, welches sich als hervorragend geführte Jugendherberge herausstellt. Wir stellen aber nur kurz unsere Sachen ab, denn wir wollen direkt los, um bei schönstem Wetter die erste Tour zu machen. Wir sind beileibe nicht die einzigen und idyllische Bergromatik haben wir uns anders vorgestellt. Am ersten Wandertag in der beeindruckenden Begirgslandschaft gehen wir aber nicht die volle Distanz (wir haben ja noch ein wenig mehr vor), denn wir müssen ja auch wieder zurück und es geht ganz schön auf und ab. Müde kommen wir im Refugio an und werden mit Gulasch beköstigt, legen uns nieder, können aber nicht so gut schlafen, da wir ein Zimmer mit vier Schnarchern aus der ganzen Welt (US, Argentina, Espana) erwischt haben (einschließlich Steini fünf).

01.03.

Morgens beim Frühstück kommen wir - wie so oft auf dieser Tour - schnell ins Gespräch mit einem holländischen Paar, die heute die gleiche Etappe vorhaben. Verglichen mit dem gestrigen Weg soll es aber ziemlich gerade und nur 12 km sein bis wir das nächste Refugio erreichen. Viele der anderen Wanderer haben viel mehr Gepäck als wir. Einerseits, weil sie viel größere Strecken gehen wollen (der O-Rundweg geht über 8 Tage), andererseits weil sie komplette Campingausrüstung mitführen, die in Puerto Natales von der Wandersocke bis zum Igluzelt zu leihen ist.
Bei trockenem Wander-Trecking-Hikingwetter gehen wir fast das gleiche Tempo wie das Paar vom Frühstück. Schließlich kommen wir zum zauberhaft gelegenen Refugio Cuernos direkt am Torresmassiv, biegen um die Ecke und treffen dort wiederum das nette, "wetterfeste" Paar vom Schiff. Viele der Passagiere sind gerade wegen des Nationalparks nach Patagonien gekommen und wir wussten, dass wir uns evtl. wiedersehen würden. Unsere heutige Nacht verbringen wir in einer Art Expeditionszelt mit drei Stockbetten, dessen Matrazen hervorragend sind (oder ist das die Müdigkeit...).

02.03.

Dunkle Vorahnungen der Wetterpropheten bestätigen sich in den frühen Morgenstunden. Wir werden nicht von Frühaufstehern wach, die viel Strecke machen wollen. Im Morgengrauen prasselt der Regen auf das PVC-Dach und keiner möchte wirklich aufstehen. Nun sind wir zum ersten Mal froh, nicht im mitgesschleppten Minizelt zu liegen (das kennen wir ja zu Genüge), sondern wir können unser Gepäck trocken verpacken im Innern des Refugios unterstellen und erstmal frühstücken. Als wir noch mit halb verschlafenen Augen das regnerisch, neblige Bergpanorama suchen erleuchtet ein kleiner Strahl von Sonne den See und das Massiv und es erstrahlt ein Regenbogen, wie ihn kaum einer der Anwesenden je zuvor gesehen hat. Dieses gute Omen beflügelt uns und wir marschieren mit Astrid vom holländischen Pärchen los, da ihr Mann Martin sich übel erkältet hat und heute aussetzt. Nach einer halben Stunde bei stetigem Regen sind wir schnell nass und beginnen den Anstieg zum heutigen Ziel: dem ersten Aussichtspunkt im Vale de Frances. Oben angekommen ist die Sicht leider nicht überragend und wir entscheiden zurückzugehen, da die Wege durch den Regen auch nicht besser werden.  Nach der heutigen Wanderung kehren wir zu diesem Ausgangspunkt zurück und haben dann ein Stockbettplatz im Inneren des Gebäudes und sind auch sehr froh darüber. Glücklicherweise klart das Wetter Richtung Refugio auf und wir können am Nachmittag die durchweichten Klamotten in der Sonne auf der Terrasse trocknen.

03.03.

Es ist zwar blauer Himmel, aber wir trauen dem Braten nicht. Wir wählen die kürzere Variante zum frühen Shuttlebus, da sonst der letzte erst am Abend fährt und dann noch 2 h bis Puerto Natales braucht. Letztlich war die Entscheidung richtig: einen guten Schauer bekommen wir noch ab sind dann pünktlich am Bus, der uns mit Musikbeschallung in der "Zivilisation" begrüßt. Es war ein herrliches Erlebnis und unser sportlicher Ehrgeiz ist auch "schon" nach 4 Wandertagen befriedigt.
Die (gewollte) frühere Ankunft nutzen wir erstmal zum ausgiebigen Duschen, anschließend müssen die nächsten Tage wieder organisiert werden. El Calafate auf argentinischer Seite mit dem berühmten Gletscher Purito Moreno lassen wir nun doch links liegen und wollen nach Punta Arenas an der Magellanstrasse.
Abends schauen wir noch kurz in der Mikrobrauerei vorbei, um noch die späten Heimkehrer zu treffen...

04.03.

Adios las Torres! Und erneut treffen wir einen "Schiffsbekannten", der mit uns im Bus nach Punta Arenas will. Unser Erlebnisaustausch im Naturpark lassen die Busfahrt wie im Fluge vergehen. Wir passieren endlose patagonische Schafsweiden mit einem weiten weißblauen Himmel und sehen schon von Weitem die Magellanstrasse.
Die "HostelSuchnase" hat gute Arbeit geleistet. Wir landen bei einer deutsch-chilenischen Familie, die uns herzlich aufnimmt. Abends verbringen wir dann einen schönen und sehr lockeren Abend mit dem Kölner von der Busfahrt.

05.03.

Da gestern Sonntag war, hatten wir nicht die Möglichkeit unsere längst überfällige Wäsche zu machen. Und so scheint es auch ein Omen zu sein, als ein offensichtlich verwirrter Hostelgast Steini brühendheißen (aber wenigstens) Bohnenkaffee über seine "Schnüsselböcks" schüttet. Ansonsten besichtigen wir kurz die Stadt, buchen statt Buspassage (35 h!) einen Flug nach Puerto Montt und schauen uns den Hafen an, wo so viele Arktisforscher aufgebrochen sind. Scott, Amundsen, Shackelton, alle waren sie hier. Und jetzt wir!

06.03.

Heute machen wir einen gammeligen Tag, dachten wir. Quatschen mit dem Hostelgehilfen (classes en espagnol!!) und bekommen den Tipp doch im Museum vorbeizuschauen. Das machen wir doch glatt! Es erwartet uns ein Sammelsurium von ausgestopften Exemplaren der hier lebenden Spezies, aber in der zweiten Etage erfahren wir doch sehr viel über die chilenischen Ureinwohner, den Aonikenk und die Yagans (heute heißen hier so die Hostels oder Tourenanbieter) sowie den Missionaren, die hier auch ansässig waren.
Schräg gegenüber ist noch ein Friedhof mit außergewöhnlichen Mausoleen der zu enormen Reichtum gekommenen Schafzüchter aus ganz Europa. Das muss man sich vorstellen: Ein Mausoleum komplett aus Marmor, der auf dem Schiffsweg hier nach Punta Arenas transportiert wurde. Den Rest des Tages widmen wir uns wieder der Organisation der nächsten Tage/Transporte/Unterkünfte.
Mittlerweile scheinen wir schon nach so kurzer Zeit zum Inventar des Hostels zu gehören und die Haushunde Emma und Rosita (letztere sehr schüchtern) liegen zu unseren Füßen.

07.03.

Bis der Flieger nach Puerto Montt geht haben wir noch Zeit und stellen unsere Rucksäcke im Hostal unter. Uns interessiert noch das Museo Naval, wo Steini hofft, einige Informationen über die Shackletonexpedition zu bekommen. Leider geht es sehr viel um die Geschichte der chilenischen Marine und nur am Rande werden die "wirklich wichtigen" Themen gestreift. Ein weiteres Mal stellen wir fest, dass die Museumslandschaft in D ihresgleichen sucht. Doch Aggi freut sich trotzdem, dass das Museum ein paar Knöpfchen hat, bei deren Benutzung ein Lichtlein aufleuchtet. Nahzu interaktiv meint die Pädagogin.
Bei einem Cafe Cortado mit den Geschäftsleuten von Punta Arenas bechließen wir unseren Aufenthalt und lassen uns zum Flughafen chauffieren. Steini fliegt nicht gerne und ihm steht bei dem Flug eine Zwischenlandung bevor; das heißt: 2 Starts und 2 Landungen. Mittlerweile quetscht er aber nicht mehr die Hand von Aggi kaputt und kann sogar ein wenig von der schönen Aussicht über die Cordillieren genießen.
Puerto Montt kannten wir ja schon von der Durchreise, und für mehr als zu einem Zwischenstopp ist diese Stadt auch nicht zu empfehlen. Da es schon längst Abend ist beziehen wir unser vorgebuchtes Hostel und gönnen uns via Internet einen Filmabend, bei dem Steini prompt einschläft....

08.03.

Wir wollen auf die Insel Chiloe, von der wir im Laufe unserer Reise nnuuurr Gutes gehört haben und setzen uns in den Bus nach Ancud. Auch hier hatten wir schon ein Hostel vorgebucht, haben aber vom Busbahnhof ein Stückchen zu gehen. Am Hostel angekommen, sagt man uns, dass keine Reservierung vorhanden sei!!! Wir können es kaum glauben, vor allem als wir auf dem Rechner des Hostels unsere Buchungsbestätigung sehen. Ohne ein Wort der Entschuldigung bekommen wir unsere Anzahlung in die Hand gedrückt und können zu sehen, wo wir bleiben....!!!
Hier wollen wir nicht bleiben und starten direkt weiter durch nach Castro, wo Marco vom Schiff, der nette Kölner, vermutlich auch schon sein wird. Das dort vorgebuchte Hostel nimmt uns auch früher auf und ist der Hammer! Wir sind mit uns und der Welt im Reinen. Zwischen anderen Fischerhäusern ist das Hostal auf Stelzen in den Fjord von Castro gebaut (hier Palafito genannt) und unter der Sonnenterrrasse plätschert das Wasser. Diese Entscheidung war mal wieder gut. Per Internet nehem wir Kontakt mit Marco auf und haben wieder einen schönen Abend mit Fisch, Wein und Bier - da Weltfrauentag ist bekommt Aggi auch noch einen Pisco Sour vor die Nase gestellt - bis Steini vom chilenischen Thekennachbarn Richtung Hostal weggezogen werden muss...

09.03

Wir haben uns zwar locker für einen Ausflug nach Cucao verabredet, kommen aber recht spät aus der Falle. Auf dem Weg zum späten, fast mittäglichen Minibus treffen wir uns dann doch und sind voller Erwartung auf den Parque Nacional de Chiloe. Letztlich haben wir länger im Bus gesessen als unser Spaziergang gedauert hat. Wir sind ein wenig enttäuscht, da dies eigentlich eine Insiderempfehlung war.
Wie bei einem Sonntagsausflug zum See trinken wir dann noch Kaffe und nehmen ein Stück "Kuchen", der aber echt lecker ist.
Der Supermarkt und unsere Hostalküche bieten wieder mal nur Pasta, was aber kein Problem darstellt, denn die Aussicht beim Abendessen ist einfach phänomenal.

10.03.

Mit dem Minibus geht es heute durch die Archipellandschaft Chiloes nach Achao. Das ist zwar auch buchbar über eine hiesige Reisangentur, aber der öffentliche Bus fährt die gleiche Strecke und wir haben die gleichen schönen Ausblicke in die Buchten und Fjorde. Das Wetter ist spitze und wir tragen seit langem wider nur T-shirt.
Achao ist lauschig und somit recht schnell abghehakt und wir wollen das schöne Wetter noch nutzen, um auf der Hostalterasse noch ein wenig abzuhängen. Nebenan bereiten sich die Fischer vor mit der "Patricia" auf Fischfang zu gehen. Abends dann wieder ein Pläuschchen mit Pedro, der hier am Wochenende die Stellung im Hostal hält. Wir verstehen nicht alles, aber dennoch ist die Unterhaltung auf der Palafitoterasse sehr schön und wir haben wieder einen Tag voller Eindrücke.
Morgen nehmen wir mal wieder einen komfortablen Überlandbus, um eine weite Strecke nach Talca über Nacht zurückzulegen.

11.03.

Dieser Tag ist ein Tag der Überraschungen. Eigentlich wollen wir nur die Zeit rumbringen, bis unser Bus am frühen Abend losgeht. Wir stoffeln in die Innenstadt Castros und geraten in einen Jubiläumsumzug der freiwilligen Feuerwehr mit Umtata und allem was dazugehört. Blas- und Knüppelmusik gibt es hier auch! Als dann die obligatorischen Ansprachen mit Ehrennadelverleihung losgehen, ziehen wir aber weiter. 
Schließlich ist es schon Mittag und der kleine Hunger meldet sich. Dagegen hilft in Chile immer ein Completo: das ist ein Hot Dog, der mit unglaublich vielen Saucen (darunter auch Avocadocreme) an allen Ecken für wenig Geld angeboten wird.
Gut gestärkt wollen wir noch eine kleine Bötchentour durch Castros Bucht machen, um unser Palafitohostel mal von der Seeseite zu fotografieren. Wir besteigen eins der Touribötchen, die wir schon häufig vor der Terrasse haben kreuzen sehen. Aber heute nehmen sie anderen Kurs und bringen die Kundschaft nach Yutuy, welches in keinem Reisführer beschrieben ist! Offensichtlich aber wollten unsere Mitfahrer genau hierhin und verlassen zielstrebig das Boot. Wir folgen unaufällig und finden uns mitten in einer Fiesta de manzana wieder! Mit historischen Gerätschaften werden für die Besucher Äpfel zunächst geschreddert und dann mit einer uralten Quetsche gepresst. Der gewonnene Saft darf natürlich sofort verköstigt werden und es schmeckt herrlich.
Nun aber heißt zügig das nächste Boot zurückzunehmen, denn unser Gepäck liegt noch im Hostel und der Bus wird nicht auf uns warten!

12.03.

Wir waren doch noch rechtzeitig da, aber wir hätten auch kein Boot später nehmen dürfen. So luxuriös wie die bisherigen Busse ist der jetzige leider nicht und Steinis langen Beine sind ihm wieder mal im Weg....
Natürlich endet auch diese Busfahrt und wir sind in aller Herrgottsfrühe in Talca, natürlich viel zu früh, um in der nächsten Unterkunft vorzusprechen. Also erstmal einen Kaffe aus dem Pappbecher und beobachten was hier so frühmorgens los ist. Ganau das Gleiche wie bei uns. Viele Schüler auf dem Weg zur Schule, Angestellte auf dem Weg zum Büro etc.
Wir entscheiden uns mit dem Taxi zur vielgepriesenen Unterkunft zu fahren und erkennen schnell, warum hier die Plätze häufig ausgebucht sind. Die Anlage ist wunderbar gepflegt, die Zimmer toll, und das uns Frühankömmlingen nettwerweise dargebotene Frühstück excellent. Wir wissen aber auch, dass es seinen Preis haben wird, aber der scheint uns mehr als gerechtfertigt.

13.03.

Wir haben uns dazu durchgerungen einen persönlichen Wanderführer für eine Wasserfalltour zu buchen. Wir stehen der Sache etwas skeptisch gegenüber, haben Frank aber schon am Abend vorher kurz kennengelernt. Zunächst geht es von Talca in die Berge und wir wandern ganz gespannt los...
Die Damaturgie, die sich Frank für die Tour überlegt hat ist perfekt: Kleine Wasserfälle begleiten uns zunächst, dann biegen wir um die Ecke und hören schon das Tosen eines großen Wasserfalls, den hier kaum ein Chilene kennt und für den "europäischen" Tourismus erst vor ein paar Jahren entdeckt wurde. Er hatte hier noch nicht mal einen Namen! Frank hat ihn Regenbogenwasserfall oder Cascada de Agua de Iris getauft. Nach einem kleinem Picknick kommt der Thrill:
Mit dem Bulli geht es weiter die Passstraße hinauf und nach kleinem Fußweg stehen wir an der Kante, knapp 2m wo der Wasserfall in die Tiefe stürzt. Genau das Richtige für Steini mit seiner Höhenangst. Das ist aber noch nicht genug. Kurz vor der Kante ist ein natürliches Bassin und jetzt im regenarmen Sommer können wir eine Abkühlung im "Pool am Rande des Abgrunds" nehmen. Ein absolut unvergleichliches Erlebnis, welches wir wohl nicht so schnell vergessen werden.

 

14.03.

Für den heutigen Tag entscheiden wir uns für Gammeln am Pool, euch auf den neusten Stand bringen, indem wir die Seite pflegen und lesen. Am Abend wartet neben dem guten Essen hier noch ein kleiner Triathlon (Billard, Tischkicker und Tischtennis) auf uns gegen Timo und Gabi aus Freiburg. Gestern konnten wir sie im Billard schlagen, mal schauen, wir wir uns heute schlagen.

15.03.

Nachdem der gestrige Abend unentschieden ausgegangen ist und wir noch viel lieber weitergequatscht haben (ein Ire kam noch dazu) war eigentlich das Bett angesagt, aber Hilde die österreichische Praktikantin "nötigte" uns noch dazu, zum von Jaime entzündeten Feuer zu gehen, wo wir den Tag bei noch einem Bier Revue passieren ließen.
Die Bustickets für Valparaiso hatte Timo schon gestern für alle besorgt, da wir beschlossen einfach zusammen zu fahren. Zum ersten Mal dann in Chile haben wir die Fahrt im Superluxusabteil geniessen dürfen.
Auf der Suche nach dem Hostel, dessen Namen wir uns natürlich nicht aufgeschrieben haben, aber immerhin die Straße wußten, unterläuft Steini ein übler Fauxpas. Zitat:"Ich meine es fängt mit M an...". Wir suchen und suchen, ein Galerist kann uns auch  nicht weiterhelfen hat aber Internet und wir schauen unsere Buchungsbestätigung an: Aquarela ist der Name, halt etwas mit M ;-). Die Sachen in der Galerie gefallen uns und wir verabschieden uns Hasta luegeo...
Mit den Freiburgern gehen wir dann noch ums Eck essen.

16.03.

Valparaiso beeindruckt uns als erste Stadt Chiles so richtig: Es schreckt ab und ist dreckig hat aber seinen Charme. Eine Hafenrundfahrt gehört natürlich auch dazu.
Es gibt hier auch ein offenes Museum unter dem freien Himmel mit Kunstwerken an den Häuserwänden aus den 90ern aber wir sind schwer enttäuscht. Dafür hauen uns die Grafittis neueren Datums total aus den Socken. Wer meint das wäre Schmiererei sollte sich in Valparaiso eines Besseren belehren lassen.
So inspiriert kaufen wir uns in der Galerie von gestern noch ein kleines Kunstwerk, das uns an Valparaiso erinnern soll.
Wir sind dann abends noch einen typischen Muscheltopf essen in dem auch Huhn und Schweienfleisch ist. Hört sich sehr seltsam an, aber wir sind auch hier zum ersten Mal von der chilenischen ursprünglichen Küche begeistert.
Nach dem Essen gehen wir noch mit Gabi und Timo auf deren Hosteldachterasse und haben einen tollen Blick über den Hafen und die Stadt.

17.03.

Die anderen wollen noch bleiben, wir entscheiden uns nach Isla Negra zu fahren. Dort wollen wir wie zu Beginn ein Wohnhaus Pablo Nerudas besichtigen und dem Pazifik Adieu sagen.
Zwar erwartet uns das gebuchte Hostel nicht; es ist sogar niemand da, und das offensichtliche Ferienhaus ist leer und verlassen...
Wir finden aber schnell eine etwas teurere Unterkunft im einzigen Hotel des Ortes, hören aber dafür den Ozean rauschen.
Es war eine gute Idee, denn das Meer präsentiert sich umwerfend und wir geniessen die gute Luft und den Strand bis in den tiefen Abend, sitzen auf den Klippen und hören dem Meer zu. Der Neruda wusste schon, wo man schön leben kann....

18.03.

Leckeres Frühstück mit Omelette und Meerblick macht es uns nicht leicht an die Rückfahrt zu denken. Wir müssen heute noch nach Santiago, da morgen unser Flug geht, also letzte Busfahrt in bequemen Sitzen und Flugzeugplätze buchen. Der Hosteltip von Marco von Chiloe war Gold wert, obwohl hier anscheinend nur Amis sind. Wir ziehen aber sofort los, um noch den letzten Abend in Santiago zu geniessen und werden quasi vom Bordstein in ein Kulturzentrum gezogen, wo heute ein Gastauftritt eines kleinen Zirkus stattfindet. Wie im GOP gibt es hier Kleinkunstprogramm und anschließend eine klombianische Band und bailar.
Ein schöner Abschluss unserer Fahrt.

19.03.

Heute geht unser Flieger und wir hoffen ihr konntet ein wenig teilhaben an unserer ersten Fernreise in dieses schmale aber so lange Land. Die letzten Bilder stellen wir dann daheim ein.

 

Bis dann und 

Hasta Luego!!!